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Mobil boomt: Rund 40 Prozent der Bundesbürger sind Smartphonebesitzer, diese machen rund 70 Prozent der verkauften Mobiltelefone aus. Schon fast zwei Drittel der Deutschen gehen mobil ins Web. Ein Trend, den auch Betriebe nutzen wollen: „Immer mehr Unternehmen erkennen, dass es an der Zeit ist, mobile Strategien zu entwickeln, etwa mit einer speziellen Website oder einer eigenen App“, sagt Bitkom-Experte Tobias Arns. Oft werden diese Smartphone-Projekte noch nach dem „Versuch-und-Irrtumsprinzip“ entwickelt. Der neue Bitkom-Leitfaden „Apps & Mobile Services – Tipps für Unternehmen“ hilft Firmen bei ihrer Mobilstrategie.

Der Leitfaden beantwortet Fragen zum Thema Mobility in Unternehmen. Er zeigt, warum eine eigene App nur dann sinnvoll ist, wenn sie einem klar formulierten Unternehmensziel dient. Die Entwicklung sollte einer abgestimmten Strategie folgen und dem Anwender einen konkreten Nutzen bieten. Die Tipps reichen von der Planungsphase über technische Fragen bis zur Verteilung von Smartphone-Programmen an Mitarbeiter.

Am Bedarf vorbei entwickeln

Der Leitfaden gibt Unternehmen auch konkrete Ratschläge bei der Umsetzung eigener Apps oder mobiler Websites. „Für eine erfolgreiche Präsenz auf Smartphones und Tablet Computern muss zunächst geklärt werden, wer die Zielgruppen sind und was das mobile Angebot überhaupt leisten soll“, sagt Arns. Wer strategielos vorgehe, laufe Gefahr, am Bedarf vorbei zu entwickeln. Zuerst muss eine Plattformen ausgewählt werden. Unternehmen haben die Wahl zwischen nativen, direkt für eine Mobilplattform geschriebene Programme oder auf Web-Technologie basierenden Apps. Diese funktionieren auf jedem mobilen Endgerät, native Programme können hingegen direkt auf die Smartphone-Hardware zugreifen.

Der Leitfaden gibt außerdem Tipps zur Verteilung von Apps. Sind diese etwa nur für die eigenen Mitarbeiter gedacht, sollten sie nicht über öffentliche Plattformen wie Apples App Store oder den Play Store von Google verteilt werden. Für Unternehmen interessanter sind dagegen sogenannte Mobile Device Management Systeme (MDM). Damit lassen sich Smartphone-Programme unabhängig von den öffentlichen App-Shops nur auf den Mobiltelefonen der Mitarbeiter installieren.

Geschäftliche Daten abschirmen

Aufgegriffen wird außerdem der Trend „Bring your own Device“. Immer mehr Angestellte nutzen privat Smartphones und Tablet Computer, die sie auch beruflich einsetzen wollen. Das stellt Unternehmen vor Probleme, etwa beim Datenschutz. Ein Verbot, die privaten Geräte am Arbeitsplatz einzusetzen, kann die Attraktivität als Arbeitgeber insbesondere bei jüngeren Bewerbern verschlechtern.

Unternehmen sollten stattdessen aktiv mit der Herausforderung umgehen. Klare Regeln zum Einsatz von privaten Smartphones sowie technische Ansätze, etwa Container-Lösungen zur besseren Abschirmung geschäftlicher Daten auf mobilen Geräten, können die Sicherheitsrisiken deutlich verkleinern. (gs)

Der Leitfaden „Apps & Mobile Services – Tipps für Unternehmen“ kann unter folgendem Link kostenfrei heruntergeladen werden: www.bitkom.org