Die Meldepflicht für Hackerangriffe auf Unternehmensnetzwerke geht an der Realität vorbei. So bewertet der Bundesverband IT-Mittelstand e.V. (BITMi) die geplante neue Richtlinie der EU, die eine Meldepflicht bei Hackerangriffen schaffen will. „Im Netzzeitalter ist Selbstregulation – ohne staatlichen Zwang – das angemessene Mittel, damit umzugehen. Denn aus einer zentralen Registrierung der IT-Angriffe auf Unternehmen folgen noch keine funktionierenden Problemlösungen“, sagte Dr. Oliver Grün, Präsident des BITMi.
Staatliche Regulation und Behördenlösungen seien einfach zu langsam um mit den Entwicklungen im Internet Schritt zu halten, so Grün. Stattdessen solle lieber Geld für eine Selbstregulation zur Verfügung gestellt werden, „damit angemessene Lösungen entwickelt werden können, ohne neue, unnötige Papierberge zu produzieren“, fordert er.
Wissen vorhanden
Im Bereich des IT-Mittelstands sei das Wissen vorhanden, wie Unternehmen mit Hackerangriffen umgehen sollten. Dieses Wissen müsse nur abgerufen werden, so Grün weiter. Die geplante Meldepflicht geht zurück auf eine Initiative der EU-Kommissarin Neelie Kroes. Sie glaubt, dass eine behördliche Regelung geschaffen werden muss, damit die Menschen neuen Technologien wie dem Cloud Computing vertrauen können. (nd)