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Komplettentladung

Mindestens einmal in der Woche sollte der Akku komplett entladen werden. „Nachladen“ bei jedem beliebigen Batteriestatus ist natürlich machbar, „verringert aber Nutzungsdauer des Smartphones sowie langfristig die Lebensdauer des Akkus“, so Dr. Victor Trapp, Leiter des Geschäftsbereichs Energie beim Fraunhofer-Institut für Silicatforschung. Wie lange das Smartphone mit der Steckdose verbunden ist, hat keine Relevanz. Ein „Überladen“ ist unmöglich, da das Laden vom Batterie-Management-System (BMS) gesteuert wird. „Das kann eher vorteilhaft sein, da das BMS nicht immer zuverlässig ist und somit ein vermeintlich voll geladener Akku dann wirklich komplett aufgeladen wird.“

Displayhelligkeit

Bei den meisten Smartphones steht der Helligkeits-Regler deutlich über der 50-Prozent-Marke. Selbst wenn die Helligkeit deutlich reduziert wird, kann man die Inhalte weiter problemlos betrachten. Die Akku-Laufzeit wird dadurch erheblich verlängert. Außerdem kann automatisch geregelt werden, wann das Display bei Nicht-Benutzung in den Standby-Modus wechselt. Oft sind 60 Sekunden voreingestellt – dieser Wert sollte deutlich verringert werden.

Verbindungsschnittstellen

WLAN, Bluetooth, GPS, UMTS und LTE sind Stromfresser. Wenn eine oder mehrere Verbindungen nicht benutzt werden, sollten sie ausgeschaltet werden. Wer zu Hause oder im Büro eine WLAN-Verbindung hat, sollte dann UMTS oder LTE deaktivieren. Die Verbindung im Heim- oder Büronetzwerk ist deutlich energiesparender. Bei Android gibt es zum Beispiel die App „Tasker“, mit der Verbindungseinstellungen automatisch gesteuert werden können.

Energieintensive Apps

Zahlreiche Apps sind im Hintergrund geöffnet, rufen ständig Daten ab und erzeugen Push-Nachrichten. Hier sollten Abfrage-Intervalle eingerichtet werden: beispielsweise einmal die Stunde. Der Nachteil ist natürlich, dass „Push“-Meldungen oder Nachrichten von Twitter, Facebook und Whatsapp verzögert eintreffen. Auch beim Mail-Client kann eingerichtet werden, dass die Nachrichten nur abgerufen werden, wenn der Nutzer die Funktion startet. Viele Smartphone-Besitzer merken gar nicht, dass Apps im Hintergrund laufen. Bei Android kann man über den Task-Manager erkennen, welche Anwendungen aktiv sind. Bei Apple-Geräten gibt ein „Doppel-Klick“ auf den Home-Button eine Übersicht. Geöffnete Apps können dann geschlossen werden. Wenn eine Anwendung dann neu gestartet wird, ist die Ladezeit zwar länger, für den Nutzer ist das aber kaum spürbar.

Umgebungstemperatur

Wichtig ist zudem der sorgsame Umgang mit dem Smartphone und damit auch dem Akku. „Geräte-Akkus sind alle auf Betrieb bei Raumtemperatur optimiert“, erklärt trapp. Auf Temperatureinfluss reagieren sie besonders sensibel: Speziell hohe Temperaturen verkürzen deren Lebensdauer. Trapp empfiehlt: „Möglichst das Smartphone nicht ständig am Körper tragen, ‚dick einpacken‘ oder in die Sonne legen – Wärme kann nicht abgeleitet werden. Genau umgekehrt verhält es sich bei tiefen Temperaturen: Im Gegensatz zu vielen Menschen mögen Akkus keinen Skiurlaub.“

Akku-Art

Standard sind momentan Lithium-Akkus. Bis eine neue Technologie marktreif ist, werden noch Jahre vergehen. „Wir forschen auch an Silizium-haltigen Anoden, aber vor allem an neuen Elektrolyten und Separatoren, welche die Sicherheit und Lebensdauer der Akkus deutlich verbessern sollen“, sagt Viktor Trapp. „Lithium-Ionen-Akkus werden noch lange den Markt dominieren, aber man kann schon erkennen, dass Lithium-basierende Dünnschichtbatterien sowie Metall-Luft-Batterien früher oder später diese teilweise ersetzen werden. Wir haben hier zwar schon einige Fortschritte gemacht, aber es gibt noch viele Herausforderungen.“