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Creditreform

Die Vorstellungsgespräche mit Bewerbern der Generation Y laufen laut Personalern ganz anders als bei vorhergehenden Generationen. Das ist ein Ergebnis der Studie „JobTrends Deutschland 2013“ von Staufenbiel, einem Anbieter von Personalmarketing- und Recruiting-Lösungen. Die Absolventen wissen, was sie können, und zeigen auch offensiv, was sie wollen, diese Erfahrung haben viele Personaler gemacht.

Work-Life-Balance, abwechslungsreiche Aufgaben und flexible Arbeitszeiten sind den Absolventen wichtiger als Führungsverantwortung, Auslandseinsätze oder hohes Gehalt. Auf die veränderten Anforderungen der Absolventen haben viele Arbeitgeber bereits reagiert und ihr Employer Branding und ihr Recruiting verändert, so ein Ergebnis der Studie.

Kräfteverhältnis hat sich verschoben

Viele präsentieren sich mittlerweile zielgruppengerecht in sozialen Medien wie Facebook oder Twitter. „Fast die Hälfte der Arbeitgeber gibt Absolventen inzwischen schon in der Bewerbungsphase Einblicke in das Unternehmen und bietet ihnen die Gelegenheit, künftige Kollegen kennenzulernen“, sagt Redaktionsleiterin Stefanie Zimmermann. „Allerdings gibt es auch Arbeitgeber, die offenbar keinen Grund dafür sehen, ihr Recruiting an die Generation Y anzupassen.“ So haben 17 Prozent der befragten Unternehmen nichts an ihren Recruiting-Aktivitäten geändert.

Aber nicht nur bei der Mitarbeitersuche, auch bei der Betreuung von Nachwuchsakademikern bewegen sich die Unternehmen auf die Absolventen der Generation Y zu. Sie bieten bessere Einarbeitung (42 Prozent), mehr Fort- und Weiterbildung (41 Prozent), verstärkten Einsatz von Mentoren (37 Prozent) und flexiblere Arbeitszeiten (32 Prozent). Das neue Kräfteverhältnis zwischen Bewerber und Arbeitgeber zeigt sich in einem Punkt besonders deutlich: Rund die Hälfte der Personaler gab an, dass sie sich mittlerweile eher bei den jungen Absolventen bewerben muss als umgekehrt.

Mangelnde Kritikfähigkeit?

Der Umgang der Generation Y mit älteren Kollegen ist nicht ganz frei von Spannungen. So bemängeln 13 Prozent der Personaler, die neue Absolventengeneration sei nur wenig kritikfähig. Und jeder zehnte Befragte gab an, dass ältere Kollegen über mangelnden Respekt der auch als Millennials bezeichneten Nachwuchskräfte klagen. (al)

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